Im Fokus: Die Hermès Constance

Eine neue Tasche wird geboren

1959 wurde die hauseigene Designerin von Hermès, Catherine Chaillet, vom künstlerischen Leiter Jean-Louis Dumas beauftragt, ein neues Taschendesign für das Label zu entwerfen. In Anbetracht des Jahrzehnts, in dem sie arbeitete - einer Zeit, in der die damenhafte und etwas traditionelle Kelly Bag immer beliebter wurde - sieht die von Catherine erdachte Kreation auch heute noch bemerkenswert modern aus. Mit schlanken, minimalistischen Linien, einem langen Schulterriemen und einer länglichen "H"-Schließe war das Modell gleichermaßen praktisch und stilvoll - alles, was es brauchte, war ein Name. Catherine entwarf das Modell während ihrer Schwangerschaft und brachte ihr Neugeborenes am Tag der Veröffentlichung zur Welt, so dass die Tasche nach ihrer Tochter benannt wurde: Constance. Wie Hermès selbst sagt, hat diese Entstehungsgeschichte eine gewisse Poesie. Die Constance ist so zeitlos in ihrer Anziehungskraft, dass man sich vorstellen kann, wie eine Mutter die Tasche an ihre Tochter weitergibt.  

Die Constance fand in der ehemaligen First Lady und Stilikone Jacqueline Kennedy schnell einen Fan und ist seitdem sehr gefragt. Tatsächlich können Constances in den Hermès-Boutiquen ebenso selten sein wie Birkins und Kellys - und gelegentlich gibt es Gerüchte, dass dieses sagenumwobene Modell eingestellt werden könnte, was es in den Augen von Sammlern noch wertvoller macht.

Das Kunsthandwerk hinter der Constance

Trotz ihrer Schlichtheit benötigt die Constance 14-18 Stunden für die Herstellung in einer Hermès-Werkstatt und ist überraschenderweise eines der kompliziertesten Designs der Marke. Ein einziger Kunsthandwerker übernimmt die Verantwortung für eine Tasche von Anfang bis Ende, was bedeutet, dass jede Constance ein echtes Unikat ist. 

Das auffälligste Merkmal ist natürlich der H-Verschluss, der sich mit einem federbelasteten Mechanismus öffnet und schließt. Die H-Schließe kann aus Palladium, Gold, mit Leder oder sogar Diamanten versehen sein. Zuvor war sie auch die einzige Hermès Tasche, die mit Roségold-Hardware als Individualisierungsoption angeboten wurde. 

Hermès Constance 18 Straußenleder Schwarz mit Hardware in Roségold

Unter ihrer gewölbten einfachen Klappe ist die Constance mit Lammleder gefüttert und hat ein oder zwei Fächer und zwei Einschubtaschen (größere Versionen haben einen Reißverschluss an der inneren Einschubtasche). Der Schulterriemen ist raffiniert geschlungen, so dass man die Constance entweder lang oder kurz tragen kann - ein Grund, warum die Tasche für ihre Vielseitigkeit geliebt und von Tag bis Nacht getragen wird. 

Die Größe

Die Constance ist derzeit in vier Größen erhältlich: Micro (14 cm Durchmesser), Mini (18 cm Durchmesser), 24 (24 cm Durchmesser) und Elan (25 cm Durchmesser und eher rechteckig). Sie finden auch seltene Exemplare der Constance Cartable, die 29 cm im Durchmesser misst (inzwischen eingestellt), sowie die Vintage-Größen 23 und 25.  

Mini und 24 sind die gebräuchlichsten Größen, zwischen denen Sie wählen können. Als Faustregel sollten Sie bei Ihrer Entscheidung bedenken, wie Sie die Constance Mini verwenden werden. In eine Constance Mini passt in etwa ein Smartphone, eine Brieftasche, Schlüssel und Ihr Lippenstift, während die 24 mehr Spielraum hat, um das Wesentliche zu transportieren. Wenn Sie einen Cross-Body-Look bevorzugen, entscheiden Sie sich für die Mini, die einen längeren Schultergurt hat - die 24 kann nur bequem über der Schulter getragen werden.  

Was die Constance wert ist

Neu kostet eine Constance 18 in normalem Leder derzeit in den Hermès-Boutiquen rund 5.900 €, während eine Constance 24 7.300 € kostet. Im Allgemeinen ist das Modell für seinen beständigen Wiederverkaufswert bekannt, vorausgesetzt die Tasche wird richtig gepflegt. Da sie kleiner als die Birkin oder Kelly ist, ist eine Constance in einer hellen Farbe bei Sammlern besonders beliebt und extrem tragbar. Wie immer lohnt es sich, in Exotenleder zu investieren: Eine Constance 18 in Straußen- oder Eidechsenleder kann Sie auf dem Sekundärmarkt 13.000 bis 15.000 € kosten und für ein Exemplar aus Krokodilleder sollten Sie mit über 20.000 € rechnen.

Seltene Sammlerstücke

Die allerersten Constances waren nur in Box-Kalbsleder oder Porosus Krokodil erhältlich. Seitdem ist sie Tasche in unzähligen Farben und Texturen auf den Markt gekommen, und es sind auch einige ganz besondere Exemplare erschienen, die auf dem Gebrauchtmarkt als extrem selten gelten.  

Die Constance Marquette wird wegen ihrer Einlage aus Eidechsenhaut in der H-Schließe geschätzt, die oft exquisit mit Krokodil- oder Alligatorleder in einer Kontrastfarbe gepaart ist. Ähnlich gefragt ist die Constance Verso wegen ihres kontrastierenden Innenfutters - um einen Schritt weiter zu gehen, suchen Sie nach einer Constance Tricolor, die drei juwelenartige Farbtöne in exotischen Häuten kombiniert.

Die Constance On A Summer Day und On A Summer Night , die von dem Architekten Nigel Peake entworfen wurden, weisen einen grafischen Druck auf Swift-Leder in poppig-hellen Tönen oder strukturiertem Schwarz auf. Für diese Highlight-Bags ist ein Preis von etwa 27.000 € zu erwarten. Wenn Sie den Op-Art-Look lieben, könnte auch eine Constance Optique mit Bridget Riley-ähnlichen Streifen und einer H-Schließe aus Emaille wünschenswert sein.

Die Au Bout du Monde Constance ist schließlich eine atemberaubende abstrakte Kreation aus exotischen Ledern, perforiertem Leder und Veloursleder in tonalen Blautönen, inspiriert von einem Schal-Entwurf von Antoine Carbonne. Diese seltenen Schönheiten erzielen bei einer Auktion Spitzenpreise - eine davon erzielte kürzlich bei Christie's 38.000 Euro.

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