Der große Guide zum Chanel Vanity Case

Ein antikes Accessoire

Dekorative Kästchen für Kosmetika und Toilettenartikel gibt es schon seit der Antike - ein Kosmetikkästchen, das einen Handspiegel, Parfüm und Salben enthielt, wurde sogar im 3.000 Jahre alten Grab eines ägyptischen Pharaos gefunden. Im Frankreich des 14. Jahrhunderts war eine "Reisekiste" zur Aufbewahrung von Artikeln für die Körperpflege ein unverzichtbares Accessoire für jede Reise. Im 18. Jahrhundert hatten sich diese Kästchen zu kunstvollen Luxusartikeln entwickelt, die "nécessaires de voyage" genannt wurden. Die Nécessaires waren raffiniert gearbeitet und verfügten über mehrere Fächer und Etagen, in denen alles untergebracht werden konnte, was eine Dame oder ein Herr auf Reisen brauchte. Im 19. und 20. Jahrhundert erfreuten sich diese Schminktaschen zunehmender Beliebtheit bei den Massen und führten schließlich zu dem, was wir heute als Kosmetikkoffer oder "Vanity Case" kennen.

Das neue Chanel Vanity Case

Es war natürlich der große Karl Lagerfeld, der hinter dem nächsten Evolutionssprung des Kosmetikkoffers stand. Inspiriert von den retro-glamourösen Designs der 50er und 60er Jahre erfand Karl das Vanity Case für eine neue Generation neu und verwandelte es vom Reiseaccessoire zur Alltagstasche. Im Gegensatz zu anderen Chanel-Handtaschen gibt es auf dem Sekundärmarkt eine Vielzahl von Varianten des Chanel Vanity Case, die jedoch alle bestimmte Merkmale gemeinsam haben: eine kastenförmige Silhouette, einen umlaufenden Reißverschluss und einen kurzen oberen Griff.

Sammlerstücke aus den 90ern

Die ersten Chanel Vanity Case-Handtaschen kamen in den frühen 90er Jahren auf den Markt. Diese ursprünglichen Modelle entsprachen eher dem traditionellen Look eines Kosmetikkoffers: eine zierliche, quaderförmige Tasche aus gestepptem Lackleder mit umlaufendem Reißverschluss und festem Henkel.

Karl entwarf auch runde und herzförmige Vanity Cases mit einem überdimensionalen CC-Logo auf der Vorderseite und einem geschwungenen Kettenhenkel - diese Modelle sind besonders selten und erzielen auf dem Sekundärmarkt Preise von 25.000-35.000 Euro. 

Das Chanel Filigree Vanity Case

Die SS16 "Chanel Airlines"-Laufstegshow, bei der das Grand Palais in das schickste Flughafenterminal der Welt verwandelt wurde, war die perfekte Gelegenheit für Karl, das Vanity Case neu zu interpretieren. Sein neues Design, das unter Sammlern den Spitznamen "Filigree Vanity Case" trägt, spielt mit einer kofferähnlichen, rechteckigen Form und zwei Gepäckanhängern, hinter denen sich ein CC-Anhänger und Schlüssel verbergen. 

Das Filigree Vanity Case war ein großer Erfolg für Chanel und ist nun Teil der regulären Taschenkollektion, die jedes Jahr in einer umwerfenden Auswahl an Farben und Materialien neu aufgelegt wird.

Details und Größen

Das Filigree Vanity Case hat gesteppte Ledereinsätze auf der Vorder- und Rückseite, die von einer gerippten Umrandung umgeben sind, was der Tasche eine robuste Struktur verleiht. Es hat neben einem runden oberen Griff einen langen Schulterriemen aus Ketten- und Leder-Elementen. Das große CC-Logo auf der Vorderseite kann mit Kettengliedern verziert oder einfach mit Metallspitzen versehen werden. Der umlaufende Reißverschluss öffnet ein geräumiges, ledergefüttertes Akkordeonfach mit zwei Hauptfächern und einer Reißverschlusstasche. 

Die Tasche gibt es in drei regulären Größen: klein (17 cm Durchmesser), mittelgroß (21 cm) und groß (24 cm). Die kleine Größe hat die perfekten Proportionen für eine Crossbody-Tasche und bietet gerade genug Platz für Handy, Lippenstift, Kartenhalter und Schlüssel. Die mittlere Größe sitzt kürzer am Körper und ist geräumiger und bietet Platz für eine größere Geldbörse und ein Make-up-Täschchen. Es enthält auch Kartenfächer. Das große Filigree Vanity Case ist so geräumig, dass sogar ein iPad Mini hineinpasst, und hat außerdem die angenehme Eigenschaft, sich wie ein Koffer vollständig zu öffnen und bietet ein Fach mit einem zusätzlichen Steckfach und einem abnehmbaren Spiegel. Dieses Fach kann mit einem Knopf verschlossen werden, damit es nicht jedes Mal aufgeht, wenn man den Reißverschluss öffnet.

Wertvolle Raritäten

Das verspielte Design des Filigree Vanity Case hat Chanel zu endlosen Variationen inspiriert. Als Teil der Frühjahr/Sommer-Show 2019, die unter einem Strand-Motto stand, wurde dieses Modell aus Rattan mit luxuriöser Goldverzierung vorgestellt, das von einigen als "Lunchbox" bezeichnet wurde. Für ein futuristisches Finish sorgt dieses Vanity Case aus schillerndem Lackleder mit einer transparenten PVC-Front. Zu den klassischeren Varianten der Tasche gehört das Filigree Vanity Case aus beigem Caviar-Leder mit schwarzem Rand, das von Chanel-Liebhabern wegen seiner ikonischen zweifarbigen Kombination geschätzt wird.

Preise

Für ein Filigree Vanity Case in einem Standardleder wie Caviar können Sie auf dem Secondhand-Markt mit Preisen zwischen 2.500 und 4.000 Euro rechnen - wie bei diesem exquisiten mittelgroßen Vanity Case in Silber für 3.830 Euro. Seltenere Modelle finden Sie mit einem Budget von rund 4.500 Euro.

Das Chanel Vanity With Chain

Wenn Sie die Silhouette eines Vintage-Kosmetikkoffers bevorzugen, suchen Sie stattdessen nach einer Chanel Vanity With Chain. Diese raffinierten Modelle sind eher kastenförmig, mit einem Reißverschluss an der Oberseite der Tasche. Neben einem Griff haben sie einen langen Ketten- und Lederriemen sowie ein sehr minimalistisches, offenes Innenleben mit einem Spiegel im Deckel. Das Design kann ebenso verspielt sein - wie zum Beispiel bei dieser Picknick-Tasche aus Weidengeflecht - aber oft findet man die Chain Vanity auch in klassischem, tiefschwarzem Leder, wie zum Beispiel bei dieser Mikro-Tasche. Die Preise für eine Standardversion liegen je nach Größe und Form zwischen 2.500 und 3.000 Euro aus zweiter Hand.

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