Designer-Kooperationen: Diese Handtaschen sind echte Ikonen
2001: Louis Vuitton x Stephen Sprouse
Es war nicht immer so, dass Designer eine so kollegiale Einstellung zur Zusammenarbeit hatten. Vor der Jahrtausendwende galten Gucci, Dior und Balenciaga als heilige Modehäuser, die nicht gerade für ihren verspielten Charakter bekannt waren. Das änderte sich 2001, als sich der damalige Kreativdirektor von Louis Vuitton, Marc Jacobs, mit dem Punk-Modedesigner und Künstler Stephen Sprouse zusammenschloss, um eine revolutionäre neue Linie an Handtaschen zu entwerfen.
Anstelle des eleganten LV-Monogramms in Serifenschrift plakatierte Sprouse Vuitton-Handtaschen und -Gepäck mit dicken Graffiti-Lettern. Die Kollektion war so beliebt, dass die Stücke 2009 in neuen "Day Glo"-Farben neu aufgelegt wurden. Heute gelten die Taschen aus beiden Kollektionen auf dem Sekundärmarkt als echte Vintage-Schätze.
2003: Louis Vuitton x Takashi Murakami
Während die Kollektion mit Stephen Sprouse den Trend zu Designer-Kooperationen einleitete, war es der phänomenale Erfolg von Marc Jacobs’ nächster Partnerschaft mit Takashi Murakami, der ihn wirklich festigte. Jacobs schloss sich mit dem japanischen Pop-Künstler für die SS03-Kollektion von Louis Vuitton zusammen und begann damit eine Zusammenarbeit, die bis 2015 andauern sollte. In seinem charakteristischen "Superflat"-Stil gestaltete Murakami mit seiner "Monogram Multicolore"-Kollektion das LV-Logo in 33 verschiedenen Farben auf schwarzem oder weißem Hintergrund neu und verlieh den klassischen Vuitton-Accessoires eine zeitgemäße Farbpalette.
Die Monogram Multicolore Speedy Tasche war die It-Bag (und tatsächlich hat die Kollektion seitdem Fans in einer neuen Generation von Taschenliebhabern, wie Kylie Jenner, gefunden). Weitere Murakami-Kollektionen folgten, darunter Cherry Blossom, Panda, Cerises, Cosmic Blossom und Monogramouflage. Es war ein Wendepunkt für das Handtaschendesign, der zeigte, wie wirkungsvoll es ist, klassische Mode mit zeitgenössischen Künstlern zu verbinden - eine Strategie, die Louis Vuitton 2008 mit Richard Prince und 2012 und 2023 mit Yayoi Kusama mit großem Erfolg wiederholte.
2016: Dior Lady Art
Maria Grazia Chiuri feierte ihre Ernennung zur Kreativdirektorin von Dior im Jahr 2016 mit einem typisch erfolgreichen Projekt: Dior Lady Art. Eine Gruppe von Künstlern, darunter Marc Quinn und Mat Collishaw, erhielt freie Hand, um die ikonische Lady Dior Tasche der Marke in einer Reihe von verschiedenen Texturen, Drucken und Verzierungen neu zu gestalten.
Seitdem findet das Projekt jedes Jahr statt und gibt einer neuen Reihe von Künstlern die Möglichkeit, die Lady Dior individuell zu gestalten. Die Taschen, die in begrenzter Stückzahl in Geschäften auf der ganzen Welt verkauft werden, sind eine Hommage an die Kreativität der Haute Couture und die künstlerische Vielfalt. Zu den jüngsten Highlights gehören Alex Gardners surrealistische Vision aus holografischem Leder und mattschwarzem Samt sowie die psychedelische Hommage der feministischen Künstlerin Judy Chicago an die Geschichte der Frauen.
2016: Gucci x Trevor Andrew
Im Jahr 2016 stellte Gucci-Kreativdirektor Alessandro Michele eine überraschende neue Accessoire-Linie für das Modehaus vor, die in Zusammenarbeit mit einem relativ unbekannten Künstler entstand: dem Graffiti-Künstler Trevor Andrew, auch bekannt als GucciGhost. Andrew hatte begonnen, das Gucci-Logo in seinen Graffiti-Arbeiten zu verwenden und alles von Straßenschildern bis hin zu alten Fernsehern mit dem ikonischen Doppel-G zu bemalen.
Anstatt rechtliche Schritte gegen den Künstler einzuleiten, witterte Michele eine Chance. Er lud Andrew ein, Teil des Gucci-Designteams zu werden, und gemeinsam entwarfen sie eine Reihe von Taschen, die mit leuchtenden Graffiti-Dekorationen versehen waren. Die ‘REAL’-Tasche aus glattem schwarzem Kalbsleder mit triefenden neongelben Buchstaben war ein besonderer Favorit. Micheles integrative und ikonoklastische Einstellung zur kreativen Zusammenarbeit zeigte, dass Regeln in der Mode dazu gemacht sind, gebrochen zu werden.
2017: Hermès x Nigel Peake
Das Modehaus Hermès ist nicht gerade transparent, wenn es um die Geheimnisse der Brand geht, aber selbst sie konnten einer Designer-Kooperation nicht widerstehen. Im Jahr 2017 hat sich Hermès mit dem Architekten und Illustrator Nigel Peake zusammengetan, um eine Reihe geometrischer Handtaschen zu entwerfen, die seinen einzigartigen Zeichenstil widerspiegeln. Die ’One Two Three and Away We Go’Birkin Bag hat ein Mondrian-artiges Muster, das vom Riesenrad der Grande Roue de la Concorde inspiriert ist, während die ’On A Summer Day’ Constance mit einem hellen und fröhlichen grafischen Druck verziert ist.
Die So Black Constance ‘On a Summer Night’ zeigt die gleiche Illustration in mattem und glänzendem schwarzen Sombrero-Leder. Peakes Handtaschen erfreuen sich auf dem Resale-Markt großer Beliebtheit und sind sehr selten zu finden - diese ’One Two Three and Away We Go’ Birkin wurde für 38.360 € auf SACLÀB verkauft.
2017: Louis Vuitton x Supreme
Die Kollektion von Louis Vuitton mit dem Kult-Skater-Label Supreme im Jahr 2017 war ein Novum in der Branche. Noch nie zuvor hatte ein Luxushaus eine Partnerschaft mit einer Streetwear-Marke in diesem Umfang geschlossen. Die Zusammenarbeit markierte den Wandel der Luxuswelt und die zunehmende Dominanz von Premium-Streetwear.
Unter der Leitung von Kim Jones, dem damaligen Artistic Director für Herrenmode von Louis Vuitton, umfasste die Kollektion Sneaker, Skateboards, Denim, Schals - und natürlich Taschen. Die knallroten Reisetaschen, Umhängetaschen, Rucksäcke und Koffer sind auf dem Secondhand-Markt äußerst begehrt, wobei die Koffer für über 100.000 € verkauft werden! Seitdem haben Luxushäuser ihre Zusammenarbeit mit Streetwear- und Sportmarken fortgesetzt, wobei Gucci 2021 mit The North Face und 2022 mit Adidas zusammenarbeitete.
2019: Hermès x Jay Ahr
Im Jahr 2020 wurde Kim Kardashian auf Instagram mit einer kunstvoll bestickten roten Birkin abgelichtet. Diese außergewöhnliche Birkin Bag war das Werk von Jonathan Riss, dem Gründer der Modemarke Jay Ahr. Als langjähriger Stickerei-Künstler, der sein Handwerk in Indien erlernt hat, verwandelt Riss alte Handtaschen in raffinierte, einmalige Kunstwerke. Im Jahr 2019 hat er 1.000 Vintage-Modelle der Hermès Kelly, Birkin und Constance erworben, um sie neu zu erfinden.
Riss achtet sehr auf die Herkunft jeder Handtasche, und webt ihre Geschichte in das Design ein. Im Durchschnitt dauert es bis zu sechs Monate, bis jede Tasche individuell gestaltet ist. Das Studio produziert eine atemberaubende Auswahl an verzierten Taschen - von auffälligen Paisleymustern bis hin zu Graffiti-artigen Smiley-Gesichtern. Diese von einem Perserteppich inspirierte Birkin Bag wurde bei SACLÀB für 57.000 € verkauft.
2021: Gucci x Balenciaga Hacker Project
Während in den letzten zwei Jahrzehnten zahlreiche Kooperationen zwischen High-Fashion-Brands, Künstlern und Streetwear-Labels stattgefunden haben, war das Hacker Project von Gucci und Balenciaga im Jahr 2021 etwas ganz anderes: eine Partnerschaft zwischen zwei der größten Luxusunternehmen überhaupt. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Gucci präsentierte Alessandro Michele eine Kollektion, die durch die disruptive Ästhetik von Balenciagas Demna Gvasalia "gehackt" wurde.
Tragetaschen wurden plakativ mit der Aufschrift "This is not a Gucci bag" versehen, während das ikonische GG-Logo durch ein leuchtendes Doppel-B ersetzt wurde. 2022 folgten Fendi und Versace mit einer gemeinsamen Kollektion unter dem Namen "Fendace". Die Marken erklärten: "Es handelt sich eher um einen Austausch von Rollen und Markencodes als um eine Zusammenarbeit". Damit treten wir in eine neue Ära der High-Fashion-Koalitionen ein und können es kaum erwarten, zu sehen, was als Nächstes kommt.
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Header-Bild: Alamy / Retro AdArchives
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